In den letzten Jahren hat sich in meiner Arbeit mit Beziehungsprobleme immer deutlicher das Thema Beziehungs-Blueprint herausgeschält. Eine typische Erfahrung, die sehr viele Menschen mit ihren gescheiterten Liebesbeziehungen machen, besteht darin, dass sie entweder überhaupt Schwierigkeiten haben einen passenden Partner, eine passende Partnerin, zu finden oder aber, dass sich bei ihnen immer wieder dieselben destruktiven Beziehungsmuster wiederholen – so dass die Klienten selbst oft die Idee hatten „irgendetwas stimmt hier nicht“.
Die typische Methode diese Muster zu untersuchen besteht darin, die Dynamik der gescheiterten Beziehung und Beziehungsprobleme mit Hilfe der Aufstellungsmethode mit der Dynamik zwischen Eltern und Kind in der Herkunftsfamilie zu vergleichen. Dabei stellt sich heraus, dass unsere erste wichtige Liebesbeziehung, egal ob wir männlich oder weiblich sind, die Beziehung zur Mutter ist. Und diese erste Beziehung zur Mutter und später dann auch zum Vater (namentlich bei Mädchen) ergeben den sogenannten Beziehungs-Blueprint, d.h. unser unbewusstes Muster was bestimmt was wir überhaupt über Liebe glauben und was wir von einer Liebesbeziehung erwarten können und wie wir uns darin verhalten müssen. Letzteres nenne ich das Beziehungsangebot. Diese Muster entstehen während der ganz frühen Bildungsphase unseres Gehirns und stellen die neurophysiologische Grundlage des Beziehungs-Blueprints dar. Sie sind sozusagen ‚hardwired‘. Das bedeutet zwar nicht, dass sie überhaupt nicht verändert werden können, da die Neuroplastizität unseres Gehirns bis ins sehr hohe Alter erhalten bleibt, aber es bedeutet, dass unsere intellektuelle Einsicht nicht ausreicht, um dieses Muster nachhaltig zu verändern.
In der NLP Terminologie könnten wir sagen, dass ein kindlicher Persönlichkeitsanteil maßgeblich für unsere Partnerwahl und unser Verhalten in der Beziehung zuständig ist. Diese Einsicht finden wir übrigens schon bei Bert Hellinger, der darauf hingewiesen hat, dass sowohl Männer als auch Frauen, in Liebesbeziehungen unbewusst primär die Mutter suchen.
Die Mutter als Naturkatastrophe
Diese Überschrift mag auf den ersten Blick sehr denunziatorisch klingen, wie sich aus den weiteren Erläuterungen zeigen wird, ist es aber überhaupt nicht denunziatorisch gemeint. Bei allen Tieren auf der Welt gibt es eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Brutpflegeerwartung. Bei Reptilien und Vögeln z.B., die in Eiern groß werden, bezieht sich die Brutpflegeerwartung auf das ausgebrütet werden und auf das anschließende gefüttert werden, für eine relativ kurze Zeit, und dann beginnt ein eigenständiger Lebensabschnitt. Bei Säugetieren entsteht die Beziehung zur Mutter allein dadurch, dass das neue Leben in der Mutter heranwächst und nach der Geburt von ihr nicht nur gefüttert, sondern in einem relativ langwierigen Prozess auf ein zukünftiges Leben vorbereitet wird. Und hier muss man unterscheiden zwischen in Gruppen lebenden Säugetieren und Einzelgängern. So sind Raubkatzen zwar Säugetiere, die aber den überwiegenden Teil ihres Lebens allein in ihrem Revier unterwegs sind. Im Gegensatz sind dazu z.B. Wölfe oder Menschenaffen ein Leben lang Teil ihres Rudels, oder ihrer Herden. Sie sind soziale Säugetiere. Und für alle sozialen Säugetiere gilt, dass sie außerhalb dieses Verbundes praktisch keine Überlebenschancen haben. Ihr Bedürfnis nach Zugehörigkeit ist, in diesem Sinne, biologisch existentiell. Bei uns Menschen ist es so, dass bei uns die Zeit, die es braucht bis wir in der Gemeinschaft selbständig funktionieren können, mit Abstand die längste von allen Säugetierarten ist. Der Unterschied zwischen uns und allen anderen Tieren besteht darin, dass der Brutpflegeerwartung bei wildlebenden Tieren ein Brutpflegeinstinkt seitens der Mutter und seitens der sozialen Gruppe gegenübersteht, der eben nicht neurotisiert ist, weil er nicht neurotisiert werden kann und daher passen Brutpflegeerwartung und Brutpflegeinstinkt der Mutter und der Gruppe ideal zusammen.
Was in den alten Mythologien „die Vertreibung aus dem Paradies“ genannt wurde, könnten wir heute etwas nüchterner als den Übergang vom Primaten zum Homosapiens nennen, nämlich durch die Entwicklung neuer biologischer Möglichkeiten (aufrechter Gang, Ausdifferenzierung der Hand, Absenkung des Kehlkopfes und Entwicklung eines viel komplexeren Gehirns) entstand das was wir kurz und knapp ein selbstreflexives Leben nennen können. Eine Lebensform, die sich in ihren Gedanken und in ihrer Sprache auf sich selbst zurückbeziehen kann und muss – mythologisch beschrieben: „Und sie sahen, dass sie nackt waren“. Dieser Herausfall aus der animalischen Perfektion war einerseits die Bedingung der Möglichkeit für die Entstehung von Kulturen, komplexem Werkzeuggebrauch, Sprache, Schrift usw. und andererseits wurde die prästabilierte Harmonie zwischen Neugeborenem und Mutter (bzw. der Gemeinschaft) offen für Störungen. D.h. eine menschliche Mutter mit ihrer eigenen Lebensgeschichte und ihrer mehr oder weniger problematischen Gegenwartssituation kann sich ihrem Kind gegenüber prinzipiell nicht rein instinktiv erhalten. Um ein krasses Beispiel zu geben: Die Mutter ist durch eine Vergewaltigung schwanger geworden, wollte das Kind abtreiben, durfte oder konnte diesen Plan aber nicht realisieren und ist jetzt, durch die Umstände, dazu verdammt ein Kind groß zu ziehen, was sie nicht haben wollte. Wie immer die Mutter individuell mit diesem Umstand umgehen mag, dem Kind wird es nicht verborgen bleiben, dass es eigentlich nicht gewollt ist. Und diese Grunderfahrung des Nichtgewollt-Seins macht dieser junge Organismus zu einer Zeit, wo das Gehirn noch mitten in seiner Entwicklungsphase ist und die Erfahrung, die es in dieser Phase macht, prägen die Strukturen und Funktionsweise des limbischen Systems.
Gleichzeitig ist eben die Vorstellung, dass das Neugeborene ein ‚blank slate‘ (unbeschriebenes Blatt) ist, völlig illusorisch. Jeder, der mehr als ein Kind hat, weiß, dass Kinder in ihrem Bedürfnis nach körperlicher Nähe, in ihrem Bedürfnis nach Selbständigkeit, von Anfang an unterschiedlich sind. D. h. dieselben Erziehungserfahrungen bewirken bei verschiedenen Kindern unterschiedliche Reaktionen.
Unter spirituellen Gesichtspunkten könnte man sagen, jedes Kind hat nicht nur eine individuelle Genetik, sondern in diesem jungen Körper lebt eine mehr oder weniger alte Seele, die diesmal Erfahrungen, in diesem Körper, in dieser Umgebung machen will (machen muss). D. h. nicht nur die Mutter ist instinktreduziert und/oder -befreit, das gleiche gilt für das neugeborene Menschenbaby.
In diesem Sinne ist die menschliche Existenz tragisch und die Tragik besteht eben darin, dass die prästabilierte Harmonie des Tierreiches, die uns als elegant und in sich ruhend bei der tierischen Seele begegnet, beim Menschen prinzipiell nicht mehr existiert. Und tragisch deshalb, weil diese Problematik die Bedingung der Möglichkeit der menschlichen Freiheit darstellt und wie weit wir in der Lage sind diese menschliche Freiheit im Laufe des Lebens zu realisieren ist eben nicht garantiert.
Wenn wir uns ein Leben lang auf die Defiziterfahrung unserer Kindheit beziehen, indem wir z.B. sagen: “Ich habe als Kind keine Liebe erlebt, also wird es in meinem Leben nie Liebe geben“, halten wir das aufrecht was man in der Psychologie „confirmation bias“ (Bestätigungsfehler) nennt. Und confirmation bias heißt nichts anderes, als das wir die Glaubenssätze und Überzeugungen, die wir in unserer Kindheit gebildet haben, um jeden Preis aufrechterhalten wollen. Z.B. könnte ein Kind, was körperlich und seelisch misshandelt wurde, die Überzeugung gebildet haben, die Welt ist kein sicherer Ort. Wenn wir diese Überzeugung erstmal gebildet haben, können wir natürlich in die Welt kucken und uns jeden Tag davon überzeugen, dass es in der Tat so ist, dass es in der Welt unsäglich Schreckliches gibt, jeden Tag, seit Jahrtausenden. Dabei blenden wir all die guten Dinge, die uns selbst im Leben passieren und die guten Dinge, die auf der ganzen Welt passieren aus. Das Gleiche gilt natürlich umgekehrt, wenn jemand aus einem sehr liebevoll behüteten Elternhaus kommt und die Überzeugung gebildet hat, die Welt ist ein sicherer und wundervoller Ort, wird es schwierig, das Schreckliche, was es gleichzeitig gibt, in das eigene Weltmodell zu integrieren.
Das Paradox des kindlichen Trotzes
Wenn Kinder, namentlich kleine Kinder, ihre Bedürfnisse nicht befriedigt bekommen, werden sie als erstes trotzig. Der kindliche Trotz ist der ohnmächtige Versuch sich gegen die Übermacht der Eltern zu behaupten. Die paradoxe Seite dieses Bedürfnisses nach Autonomie zeigt sich in dem Moment wo das Kind, und später der Erwachsene, sich selbst schädigt, in der unbewussten Absicht seine Eltern zu bestrafen, in dem das Kind demonstriert, dass es ihm schlecht geht. In Berlin gibt es dafür den Spruch „Geschieht meiner Mutter ganz recht, wenn ich mir die Finger erfriere, warum strickt sie mir keine Handschuhe“. Wenn jemand im erwachsenen Alter sich z.B. eine glückliche Partnerschaft verwehrt, mit dem unausgesprochenen Appell an seine Eltern „und ihr seid an meinem Unglück schuld“, dann besteht das Paradox gerade darin, dass dieser kindliche Anteil einerseits davon ausgeht „meine Eltern haben mir nicht gegeben was ich brauchte, weil sie mich nicht lieben“ und andererseits setzt die Vorstellung, dass sie durch mein offensichtliches Unglück bestraft werden könnten, ein liebevolles Interesse der Eltern voraus. Diese ganze paradoxe Trotzdynamik ist den meisten Erwachsenen völlig unbewusst.
Vorannahmen der Kinderlogik
Dem Kind erscheinen die Eltern als allmächtig, allwissend, aber eben auch als all-liebend. Und wenn sie sich trotzdem so verhalten, dass sie unsere Bedürfnisse nicht befriedigen, dann kann das aus dieser kindlichen Vorannahme heraus nur bedeuten, dass sie sich so verhalten, wie sie sich verhalten, nicht daran liegt, dass sie sich nicht anders verhalten könnten, sondern dass es ein Defizit in mir (dem Kind) ist, was zu ihrem Verhalten führt. Und dann entsteht als zweite Komponente, neben dem Trotz, die Idee „ich muss anders sein, als ich bin um geliebt zu werden“. Ist diese Überzeugung erstmal installiert, heißt das, in der Pubertät und im späteren Erwachsenenalter, „für einen wie mich macht es gar keinen Sinn zu erwarten, dass ich geliebt werde, so wie ich bin sondern ich muss einen Zusatznutzen anbieten“. Das Kind wird z.B. besonders pflegeleicht oder kümmert sich rührend um die Geschwister, auf die es eigentlich eifersüchtig ist, usw. In der Pubertät und im späteren Erwachsenenalter zeigt sich das bei Männern z.B. darin, dass sie das Zusatzbeziehungsangebot machen „Ich kümmere mich um dich, z.B. finanziell“. Bei Mädchen und Frauen zeigt es sich unter anderem darin, dass sie übermäßig viel Wert auf ihre äußerliche Schönheit legen, als Zusatznutzen für den Mann, oder das Beziehungsangebot machen „Ich kümmere mich um dich und befriedige dein kindliches Bedürfnis bemuttert zu werden“. Frauen, mit dieser Art von Beziehungsangebot, machen dann im Gegenzug die Erfahrung, dass sie ständig Beziehungen mit Männern haben, die bemuttert werden wollen und nicht bereit sind die Verantwortung für ihr eigenes Leben zu nehmen. In dem Maße, indem die Frau dieses Bemutterungsangebot befriedigt, beruhigt sie einerseits ihre tiefe Angst als Frau womöglich nicht zu genügen und gleichzeitig wird dadurch die Mann/Frau Beziehung, namentlich auf der Ebene des sexuellen Begehrens, von beiden Seiten aus untergraben. Die Frau hat keine Lust auf Sex mit einem Kind und der Mann hat keine Lust auf Sex mit seiner Mutter. Diese Art von symbiotischen Beziehungen zeichnet aus, dass man sich gegenseitig im Hier und Jetzt auf der Erwachsenenebene gar nicht wahrnehmen kann, sondern beide nehmen den anderen nur durch ein Projektionsschema wahr. Und wenn dieser Prozess lange genug anhält, werden beide allmählich zu diesem Projektionsschema. Und zu diesem Projektionsschema gehört zwangsläufig, dass alle Probleme die im Rahmen dieser Beziehung auftreten als Mangel des jeweils anderen thematisiert werden: „Der andere ist wieder mal schuld daran, dass ich unglücklich bin, aber das war ja eh nicht anders zu erwarten“.
Der Sprung in die Freiheit
Um aus diesem Teufelskreis rauszukommen kann man sich natürlich sinnvollerweise verschiedene Formen therapeutischer Unterstützung holen. Damit die Therapie auf dieser tiefen Ebene allerdings erfolgreich sein kann, ist ein Sprung notwendig und zwar ein Sprung ins Ungewisse. Wenn man den kindlichen Trotz und die kindlichen Vorannahmen bezgl. der Eltern aufgibt, und erkennt egal wie die Eltern waren, sie waren so wie sie waren aufgrund ihrer eigenen Lebensgeschichten, sie waren nie allmächtig, nie allwissend und schon gar nicht all-liebend. Diese Attribute kann man, wenn überhaupt, einer göttlichen Instanz zuschreiben. Und in der Tat kann man das spirituelle Bedürfnis bei Erwachsenen in zwei große Klassen teilen: erstens die regressive Bewegung zurück in den Uterus oder zweitens eine progressive Bewegung hin zu einem transpersonalen Verständnis von Spiritualität.
In dem Moment, wo uns, auf allen Ebenen, klar ist, unsere Eltern waren nie Götter, sondern sie waren Menschen genau wie wir, können wir nicht länger mit unserem Sack voller Vorwürfen, Be- und Verurteilungen durchs Leben gehen. Wir sind gezwungen das harte Brot der Freiheit zu essen, was bedeutet, die Verantwortung dafür zu übernehmen, was wir aus unserem Leben gemacht oder eben nicht gemacht haben. Und der einzige Ort an dem Neuentscheidungen möglich sind, ist immer nur das Hier und Jetzt. Im therapeutischen Kontext bedeutet das, dass sowohl der Therapeut als auch der Klient die Vorstellung überwinden müssen, dass das Aufdecken des elterlichen Versagens der Königsweg zur Befreiung ist, und in Wirklichkeit selbst eine kindliche Illusion ist. In jeder erfolgreichen Therapie muss der Klient früher oder später an den Punkt kommen, wo er zu seinem Leben, so wie es wirklich ist und war Ja sagen kann. Und dieses große Ja zum Leben ist die größte Zumutung von allen, angesichts der Tragik der menschlichen Existenz. Das Standardgegenargument zu diesem großen Ja finden wir nicht nur bei unserem Klienten, sondern auch in der Philosophie und Literatur finden wir zahllose Beispiele dafür, wie die Verweigerung des Lebens zu einer Kunstform gemacht werden kann. An dieser Stelle soll exemplarisch für Hunderte von Publikationen das kleine Büchlein von Emil Cioran „Vom Nachteil geboren zu sein“ erwähnt werden.
Wenn wir ganz ehrlich zu uns selbst sind, kann sich wahrscheinlich jeder an Momente erinnern in denen wir gedacht haben: „Wenn ich die Welt gemacht hätte, wäre sie viel besser“. Und obwohl dieser Gedanke, wenn er ausgesprochen wird, bei den meisten Menschen zu einem Schmunzeln führt, ist das Gefühl dahinter alles andere als lustig.
Schon die alten Gnostiker waren davon überzeugt, dass der wirkliche Schöpfer der Welt sich zurückgezogen hat (deus absconditus) und seitdem beherrscht eine finstere Macht unsere Welt. Und auch in der modernen Alien-Folklore sind es entweder die finsteren Arkons, aus der gnostischen Tradition oder die menschenverachtenden Reptiliengötter, die die Menschheit seit Tausenden von Jahren versklaven und für das Elend auf diesem Planeten zuständig sind. Was sich darin ausdrückt, ist eine tiefe Verzweiflung am Leben selbst. Wer sich wagt diese Verzweiflung in seiner ganzen Tiefe zu spüren, dem gefriert das Lächeln über den oben kindlich zitierten Gedanken sofort.
Zurück zum Blueprint
Das heißt unseren bisherigen Blueprint bezgl. Beziehungen und Beziehungsprobleme aufzulösen, ist im Kern nicht nur psychotherapeutische Arbeit, sondern ist Teil eines spirituellen Reifeprozesses, in dem wir uns von der Vorstellung befreien unsere Vergangenheit determiniert zwangsläufig unsere Gegenwart und Zukunft. Stattdessen könnte ein neuer Rahmen entstehen, den wir „totale Selbstverantwortung“ nennen könnten. Totale Selbstverantwortung bedeutet nicht „ich bin verantwortlich für das was mir geschehen ist“, sondern ich bin verantwortlich dafür was ich daraus mache. Und das heißt für meine aktuelle Liebesbeziehung z.B., dass die Lösung einer unbefriedigenden Beziehung nicht unbedingt darin besteht diese Beziehung zu beenden mit der Hoffnung mit der/dem Nächsten wird alles anders und viel besser, sondern es könnte eben auch bedeuten, die gegenwärtige Beziehung als genau den Ort anzusehen, der optimal dafür geeignet wäre, um aus dem eigenen Blueprint auszusteigen. Was natürlich nicht so weit gehen darf, dass man sich aus einer gewalttätigen oder ausbeuterischen Beziehung nicht verabschieden sollte, im Gegenteil. Gerade die Schwierigkeiten sich aus einer solchen Beziehung zurückzuziehen, sind Ausdruck des bestehenden Beziehungs-Blueprints. D.h. die Frage „Trennung oder nicht?“ lässt sich nicht prinzipiell in die eine oder andere Richtung beantworten. Sowohl die Trennung, als auch das Verbleiben in einer Beziehung, kann eine Wiederholung oder ein Durchbrechen des Beziehungs-Blueprints bedeuten.